Mögliche Organspenderinnen und Organspender

Alle diagnostischen und therapeutischen Massnahmen haben grundsätzlich immer die Heilung der Patientin oder des Patienten bzw. die Linderung des Leidens zum Ziel. Organspende wird bei Betroffenen erst dann in Betracht gezogen, wenn sämtliche Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind und keine Hoffnung mehr auf Leben besteht.

Patienten in der End-of-Life Care werden auf ihrem letzten Lebensweg begleitet, im Fokus steht ihre eigene Autonomie und gleichzeitig den Übergang zum Tod so friedlich und komfortabel wie möglich zu gestalten, sowohl für den Patienten als auch für seine Familie. Die Definition des Todes ist in der Schweiz im Gesetz festgehalten: «Der Mensch ist tot, wenn die Funktionen seines Hirns einschliesslich des Hirnstammes irreversibel ausgefallen sind.» Dieser Zustand wird als Hirntod bezeichnet und stellt auch die unabdingbare Voraussetzung dar für eine Organspende.

Organspende nach primärem Hirntod unter intensivmedizinischer Behandlung (Donor after Brain Death, DBD)

Wenn das Gehirn einer Patientin oder eines Patienten so stark und permanent geschädigt ist, dass es nicht mehr durchblutet wird und sämtliche Funktionen des Gehirns und des Hirnstammes ausgefallen sind, spricht man vom Hirntod – der Patient ist tot. Bei diesen Personen werden die wichtigsten Körperfunktionen nur noch durch Beatmung und Medikamente aufrechterhalten, alle Hirnfunktionen sind permanent ausgefallen.

Das Gesetz und die medizinisch-ethischen Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) legen die Kriterien für die Feststellung des Hirntodes fest. Die Feststellung des Hirntodes gilt als Todeszeitpunkt und wird von zwei unabhängigen Fachärztinnen oder Fachärzten mit Spezialausbildung zweifelsfrei festgestellt.

 

Bundesgesetz: Todeskriterium und Feststellung des Todes

 

Organspende nach Eintreten des Hirntodes nach Herz-Kreislauf-Stillstand (Donor after Circulatory determination of Death, DCD)

Es gibt Patientinnen und Patienten, bei denen der Hirntod zwar noch nicht eingetreten ist, deren Prognose jedoch aussichtslos ist und auch weitere Therapien keine Hoffnung auf Leben bringen würden.

Bei einer DCD-Organspende tritt immer zuerst der Herz-Kreislauf-Stillstand ein. Dies führt zwingend auch zum Hirntod, da der Kreislaufstillstand die Durchblutung des Gehirns und den permanenten Ausfall aller Hirnfunktionen mit sich bringt.

 

SAMW Richtlinie: Feststellung des Todes mit Bezug auf Organtransplantation

 

SAMW Richtlinie – Palliative Care

Patientenwille

In einem Gespräch werden die Angehörigen von der Organspendekoordination über den gesamten Ablauf einer Organspende informiert. Das Gesetz legt fest, dass der Wille der verstorbenen Person zu respektieren ist und Vorrang vor demjenigen der nächsten Angehörigen hat. Liegt keine mündlich oder schriftlich dokumentierte Zustimmung vor, wird der mutmassliche Wille der oder des Verstorbenen zusammen mit den Angehörigen in einem Gespräch eruiert. Kann keine Zustimmung festgestellt werden, darf keine Organ- oder Gewebespende stattfinden.

Kontraindikationen

Es gibt keine Altersgrenze, um Organe spenden zu dürfen.

 

Absolute Kontraindikationen:

  • Neugeborene, jünger als 28 Tage
  • Bestimmte Erkrankungen des zentralen Nervensystems, bei denen die Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark zunehmend geschädigt oder abgebaut werden, wie beispielsweise Parkinson oder Multiple Sklerose.

 

Relative Kontraindikationen:

  • Infektionen, die den gesamten Körper betreffen, wie beispielsweise HIV oder Malaria
  • Bösartige Krebserkrankungen

 

Die Evaluation eines möglichen Organspenders erfolgt in Absprache mit Spezialisten in den Bereichen Intensivmedizin, Infektiologie, Onkologie und weiteren Fachgebieten, und in enger Abstimmung mit Swisstransplant.

Mein Leben wurde von A-Z auf den Kopf gestellt. Und trotz allem empfinden wir eine riesige Dankbarkeit, über die zwei wundervollen Jahre die sie uns geschenkt hat. Sie war mit ihrer Art eine unglaubliche Bereicherung. Ein Engel auf Erden, der jetzt dank der Organspende in anderen Kindern weiterlebt!
Mutter einer Spenderin

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