1. Januar 2023

Jahresbericht 2022

Frau sitzt am Ufer
Der vorliegende Jahresbericht informiert über die Aktivitäten der Donor Care Association (DCA) im Jahr 2022.

Am 16.06.2022 feierten die Mitarbeiter:innen im Rahmen des jährlichen Netzwerksymposiums das 10 Jahre-Jubiläum der DCA. Den feierlichen Anlass eröffnete Frau Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, mit einer bemerkenswerten Rede über die Leistungen der DCA für die Organspendemedizin während dieser Zeit. Zentrales Element bei der Gründung der DCA war die Trennung der Koordination in Transplantationskoordinatorenteam. Dies ein Organspendekoordinatorenteam ermöglichte eine und ein kontinuierlich wachsende Professionalisierung sowohl der Organspendemedizin wie auch der Transplantationsprozesse. Im Jahr 2022 wurden im Netzwerk DCA 47 Organspenden realisiert. Wenn man die Zahlen der letzten Jahre vergleicht, fällt ein steter Anstieg vor allem in den letzten 10 Jahren auf, was u.a. gerade auf die Erneuerung der Organisation rund um die Abläufe der Organspende und die Organspendeprozesse zurückzuführen ist. Hierbei ist die Wiedereinführung der DCD-Spende in der Schweiz als ein wesentliches Element zu benennen. Dies führte in den letzten Jahren zu einer Verdopplung der Organspendezahlen im Netzwerk DCA.

Zu den medizinischen Meilensteinen für das Jahr 2022 gehörte die Implementierung des DCD-Herz Prozesses. Zudem fand in Zürich die schweizweit erste Herzentnahme bei iner DBD-Patientin unter Gebrauch der OCS-Maschine statt. Weiter konnten wir nach filigraner Vorbereitung mit allen Beteiligten auch die DCD-Spende zusammen mit dem Kinderspital Zürich implementieren. In diesem Rahmen setzten wir eine Organspende nach Herz-Kreislauf-Stillstand bei einem Kind unter 18 Monaten entsprechend dem Wunsch der Eltern um. Bei aller Tragik der Situation war das eine sehr wichtige und schlussendlich positive Erfahrung für das ganze Team und die Eltern.

Die Organspendemedizin als elementarer Bestandteil im Themenbereich End of Life Care gibt auch regelmässig Anlass zu grundsätzlichen ethischen und gesellschaftspolitischen Diskussionen. Im Jahr 2022 stellte die Volksabstimmung zur erweiterten Widerspruchslösung eine entscheidungsträchtige Entwicklung in der Schweiz dar. Aktuell gilt im Zusammenhang mit der Organ- und Gewebespende die erweiterte Zustimmungslösung. Wichtig ist, dass mit der neuen Lösung die individuelle Entscheidungsfreiheit noch mehr ins Zentrum gestellt wird und auch die Angehörigen in der Erfassung des mutmasslichen Willens eines Patienten weiterhin die zentrale Rolle spielen, falls keine schriftliche Willensäusserung vorliegt. Der Volksentscheid verdeutlichte auch eine Komponente der Akzeptanz der Organspende in der Bevölkerung und die stattgehabte und anhaltende Diskussion kann zu einem besseren Bewusstsein und Verständnis für die Thematik beitragen. Trotz des temporären Ausfalls des Nationalen Organspenderegisters, wird die Willensäusserung zu Lebzeiten dadurch gefördert und darüber hinaus unterstützt durch die neue Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit und Swisstransplant: «Leben ist
teilen» mit Slogans wie «Entscheiden. Mitteilen. Festhalten.» und «Regeln statt aufschieben».

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